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Janine Nestmann

Selbstfürsorge für berufstätige Mütter


Was ist Selbstfürsorge? Zusammengefasst bedeutet der Begriff, bewusst Zeit und Energie in sich selbst zu investieren, um sein physisches & emotionales Wohlbefinden zu fördern und die Verantwortung für das eigene Wohlergehen zu übernehmen!


Die Idee von Selbstfürsorge ist in Medien und Werbung heutzutage allgegenwärtig und in Verbindung mit Frau oft verknüpft mit Entspannungsübungen, Meditation, dem Kaffee-Date mit der Freundin oder dem Lesen eines Buches. Aber...


Wie soll das gehen, Selbstfürsorge für berufstätige Mütter?

Die Familie will nicht nur ernährt sein, nebenbei darf die partnerschaftliche Beziehung zueinander nicht leiden, der Haushalt muss gestemmt, die Kinder pädagogisch wertvoll erzogen, gefördert und geistig gefordert werden. Dabei sollen natürlich auch Freundeskontakte gepflegt und Engagement in Kita und Schule nicht außer Acht gelassen werden. Nebenbei ist es da doch selbstverständlich auch im Job ein wertvolles Teammitglied zu sein und sich nach Feierabend noch in Fitnessstudio oder Yogakurs wiederzufinden.

Kein Wunder, dass der Zeitfaktor dann der am schwersten zu bewältigende wird. Häufig wird Selbstfürsorge insbesondere bei Müttern dann auch noch mit Egoismus verwechselt.

Doch wer seine eigenen Bedürfnisse vernachlässigt, riskiert Stresssymptome wie Gereiztheit, Müdigkeit oder körperliche Beschwerden.

Selbstfürsorge ist entscheidend, um gesund zu bleiben, doch der Druck durch Arbeit, Familie und Selbstoptimierung macht es schwer.

An einem Frauenabend zu genau diesem Thema wünschten sich anwesende, berufstätige Mütter:

  • mehr Stunden am Tag

  • gleichbleibend konsequent sein können, wenn die Nerven schin blank liegen

  • Ein Buch von Anfang bis Ende lesen

  • sich am Tag ein Nickerchen gönnen, ohne schlechtes Gewissen

  • Zeit für das eigene Hobby haben

  • mal ohne Kids einkaufen gehen

  • Sport machen, wenn man noch wach ist und nicht wenn das Bett bereits ruft

  • besseres Zeitmanagement und Organisation....


Das Müttergenesungswerk (MGW) gibt in seinen Jahresberichten regelmäßig eine

Übersicht zu den Aufnahmeindikationen, mit denen Mütter in eine Kur kommen (Elly

Heuss Knapp Stiftung 2022).

Die häufigsten Indikationen der Mütter bei den ärztlichen Eingangsuntersuchungen in

den Kliniken waren psychische Störungen wie starke Erschöpfungszustände, Burnout,

Schlafstörungen, Angststörungen, Depressionen und akute Belastungsreaktionen.

Am zweithäufigsten litten sie unter Erkrankungen des Muskel Skelett Systems. Erkrankungen des Nervensystems, wie beispielsweise Migräne und Kopfschmerzen

machten etwa 25 Prozent aus, gefolgt von Stoffwechsel und ernährungsbedingten Störungen. 90 Prozent der Mütter, die im Jahr 2021 an einer Mütterkur oder einer

Mutter Kind Kur teilnahmen, waren erwerbstätig. 57 Prozent davon arbeiteten in Teil

zeit. 73 Prozent waren zwischen 26 und 45 Jahre alt.

Quelle: Müttergenesungswerk, Jahresbericht 2022


Damit es Ihnen nicht ähnlich ergeht, ist achtsame Fürsorge wichtig und wertvoll!

Nur wenn Sie die eigenen Reserven auffüllen, können Sie langfristig auch für andere da sein und den Herausforderungen des Lebens gewachsen bleiben. Es braucht bewusste Entscheidungen und feste Termine für das eigene Wohlbefinden im Alltag.



3 kleine effektive Impulse zum Thema Selbstfürsorge:


1. Micro-Pausen einbauen

Nutzen Sie kleine Pausen im Alltag, um bewusst durchzuatmen oder sich zu dehnen. Schon 5 Minuten können einen großen Unterschied machen.

Bsp: Halten Sie für einen Moment inne, ob während des Spülmaschineeinräumens, des Mailbeantwortens oder gemeinsam mit Ihrem Kind, auf dem Fußweg zur Schule, wo immer es sich einbauen lässt...

Schließen Sie für ein paar Minuten die Augen und konzentrieren Sie sich ganz bewusst nur auf Ihre Atmung, um Ihren Geist zu beruhigen. Spüren Sie währenddessen, wie sich die einströmende Luft in Ihrem Körper verteilt, jede Zelle mit dem nötigen Sauerstoff versorgt und wieder langsam ausströmt. Wiederholen Sie dies mindestens 5-mal.


2. Eine tägliche Mini-Routine einführen

Finden Sie eine kleine Aktivität, die Ihnen Freude bereitet und bauen Sie diese in Ihren Alltag ein. Das kann das Lesen einer Seite Ihres Lieblingsbuches sein, den Kaffee, wahlweise Tee ganz bewusst, bis zum letzten Schluck am geöffneten Fenster zu trinken oder am Abend noch einen kleinen Spaziergang zu machen. Diese neue Mini-Routine ist Ihre wohlverdiente Pause. Wichtig dabei ist, es als kleines Treffen mit sich selbst zu betrachten, ganz ohne ablenkende Faktoren. Es sollte sich zu Beginn um kleine Einheiten handeln, damit diese in jedem Fall gelingen. Die positive Wirkung dieser kleinen Auszeit ist wohltuend und nützlich für Ihr ganzes System und notwendig, um kraftvoll und gestärkt weitere Alltagsherausforderungen zu bestehen.


3. Verantwortung teilen und Hilfe annehmen

Nehmen Sie sich 5 Minuten Zeit und schreiben Sie auf, welche Aufgaben/Termine/Anforderungen/Fahrten/Besorgungen etc. Sie unter der Woche zu bewältigen haben. Wenn Sie dies gemacht haben, überlegen Sie für einen Moment, wodurch Sie es sich ein wenig leichter machen können und wer Sie dabei unterstützen könnte.

Selbstfürsorge bedeutet auch, sich nicht übermäßig zu belasten.

Delegieren Sie Aufgaben an Partner, Familie oder auch Kollegen und zögern Sie nicht, um Hilfe zu bitten und diese anzunehmen. Sie müssen nicht alles alleine bewältigen. Indem Sie Verantwortung abgeben, schaffen Sie Freiräume für sich selbst und einen ausgeglichenen Gemütszustand. Dies wirkt sich auf alle aus. Also Win-win-Situation für beide Seiten.



Zusammenfassend ist zu sagen:

Wenn wir uns um uns kümmern, hat das zur Folge, dass wir souveräner mit den eigenen Gedanken und Stimmungen umgehen lernen und uns stabiler, sicherer und gefestigter im Leben fühlen. Wir verspüren mehr Kraft, sind gesünder und fühlen uns mit uns selbst wohl.

Als berufstätige Mutter ist Selbstfürsorge von entscheidender Bedeutung, um langfristig gesund zu bleiben. Der Balanceakt zwischen Beruf und Familie kann emotional und mental belastend sein.

Selbstfürsorge hilft dabei, Stress abzubauen, Erschöpfung vorzubeugen und die emotionale Stabilität zu wahren.

Regelmäßige Pausen mindestens genauso wichtig, wie Bewegung, gesunde Ernährung und ausreichend Schlaf und helfen, körperliche Beschwerden wie Erschöpfung oder Krankheiten zu vermeiden.

Außerdem sind Sie als Mutter ein wichtiges Vorbild für die eigenen Kinder.

Wenn Sie sich Zeit für sich selbst nehmen und auf das eigene Wohlbefinden ebenso achten, wie auf das der lieben Kleinen, zeigen Sie ihnen, wie wichtig es ist, sich selbst zu schätzen und für die eigene Gesundheit zu sorgen.

Zudem stärkt Selbstfürsorge die Qualität der Beziehungen, da Sie deutlich entspannter und geduldiger im Umgang mit der Familie sind. Auch im Berufsleben sorgen Achtsamkeit und kleine mentale Pausen auch durch Platzwechsel, durchlüften und Brainstorming mit Kollegen, oft für neue Perspektiven oder frische Impulse.


Durch gelebte Selbstfürsorge schaffen Sie eine Grundlage, um sowohl im Beruf als auch in der Familie langfristig erfolgreich und zufrieden zu sein.



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